Nach der Vorstellung am Wochenende in London geht die neue Oyster weiter, zuerst nach Schweden und Dänemark, dann nach Deutschland und weiter in den Süden nach Barcelona, Cannes und Palma. Unter anderem wird die Oyster 495 auch auf dem in Neustadt vorgestellt werden. Die Inwater-Messe an der Ostsee findet von Freitag, 20. Mai bis Sonntag, 22. Mai statt. Die große Vorschau mit allen Neuheiten und Attraktionen folgt in der YACHT, Ausgabe 11/2022.
Die großen Formate sind die Domäne der namhaften Luxuswerft in England. Als das kleinste Schiff der exklusiven Linie aus Southampton ist die nue Oyster 495 aber immer noch mehr als 15 Meter lang – ein stattliches Format. Die Neue kommt jetzt als Ersatz für die Oyster 475, die seit sieben Jahren im Programm der Yachtbauer in England steht (Test YACHT 21/2016). Die Hauskonstrukteure von Oyster, Tom und Rob Humphreys, haben in Zusammenarbeit mit dem hauseigenen Design-Team die markentypischen Erkennungsmerkmale nun auch auf das jüngste und kleinste Modell der Reihe übertragen. Wiedererkennungswert haben vor allem das markante Deckshaus mit dem dunkel getönten und schön geschwungenen Fensterband, das bis zur Mastdurchführung komplett unverbaute Vordeck mit den bündig versenkten Luken sowie die auffälligen, dreifach vertikalen Rumpffenster, die beim neuen Schiff für mehr Licht und Aussicht in den Achterkabinen sorgen.
Wie alle jüngeren Modelle von Oyster wird auch die neue Yacht mit zwei Ruderblättern gebaut. Der Eigner wird wählen können, ob er das Schiff mit Rollmast oder eher mit einem herkömmlichen Rigg und einem Latten-Großsegel haben möchte. Bei außen am Rumpf angeschlagenen Wanten bleibt die Größe der Rollreff-Genua auf eine Überlappung von 106 Prozent reduziert. Eine Selbstwendefock wird es auch als Option nicht geben. Eine knapp ein Meter lange Bugnase für zusätzliche Segel wie Code Zero oder Gennaker mit Ankerhalterung ist fest am Rumpf anlaminiert.
Speziell ist das Arrangement des Cockpits, ähnlich wie bei der größeren Schwester Oyster 565 (Test YACHT 2/2020). Das Gästecockpit ist tief eingebaut und wird durch das hohe Süll und eine flexible Sprayhood gut geschützt. Die Steuerstände sind dahinter und etwas erhöht eingebaut. Das verschafft dem Steuermann eine gute Übersicht beim Segeln sowie bei den Manövern im Hafen.
Das Oyster-Konzept sieht eine Kombination von Mittelcockpit und Raised Saloon vor, was eher selten ist. Das heißt: Das Niveau unter Deck ist mehrfach abgestuft, der Salon deutlich erhöht eingebaut. Der Innenausbau sieht ein klassisches Mittelcockpit-Arrangement mit einer großen Masterkabine achtern und eigenem Bad mit Duschabteil vor. Die sehr geräumige Pantry in U-Form ist seitlich vertieft auf der Backbordseite am Niedergang eingesetzt. Der Durchgang zur Achterkabine erfolgt über die Steuerbordseite, wo auch die Navigation integriert ist. Die großen Aufbaufenster sorgen für uneingeschränkte Aussicht im Stehen. Im Vorschiff ist eine Eignerkabine mit Inselbett und eigenem Bad sowie zusätzlich eine Gästekabine mit zwei Etagenkojen vorgesehen. Das Ausbau-Layout ist nachfolgend in der angehängten Bildergalerie zu sehen.
Stattlich sind nicht nur die Dimensionen der Oyster 495, sondern auch deren Preise. Eine genaue Preisliste ist über die Werft leider nicht zu bekommen, sondern nur ein ungefährer Grundpreis. Der liegt jetzt zur Markteinführung bei 1,2 Millionen britischen Pfund. Nach tagesaktuellem Umrechnungskurs sind das rund 1,46 Millionen Euro und 1,69 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer.